FAQ - Frequently Asked Questions - immer wieder gerne gefragt

Frage:

Wenn ich einen Tauchgang für den Walchensee rechne, und dann den gleichen Tauchgang für das Mittelmeer, dann wird die Flugverbotszeit viel länger. Warum?

Antwort:

Das ist durchaus reell. Die Dekompression (also Druckreduzierung) vom Walchensee auf Flugzeug-Kabinendruck ist geringer als die Dekompression von Meereshöhe auf Flugzeug-Kabinendruck. Wenn der Druckunterschied kleiner ist, dann hat sich der Körper nach kürzerer Zeit schon so weit entsättigt, dass der kleinere Druck in der Flugzeugkabine keine Deko-Probleme verursachen kann. Also: kleinerer Druckunterschied führt zu kürzerer Flugverbotszeit. Ein Zahlenbeispiel:

  • Walchensee (800 m = 917 mbar) auf Flughöhe (558 mbar) ergibt ein Druckverhältnis von 917/558 = 1.643.
  • Meereshöhe (0 m = 1013 mbar) auf Flughöhe (558 mbar) ergibt ein Druckverhältnis von 1013/558 = 1.815.

Der Kabinendruck 558 mbar ist tatsächlich im normalen Flugbetrieb nie so klein. Es ist wohl so etwas wie der Minimaldruck, der bei Problemen während des Flugs kurzfristig herrschen kann. Dann fliegen aber auch schon die Sauerstoff-Masken raus...

Die Berechnung der Flugverbotszeit hängt außerdem auch noch ganz entscheidend vom eingestellten GF Hi ab. Wenn der nämlich recht klein ist, kann die Flugverbotszeit extrem lang werden. Deswegen gebe ich Zeiten > 48 Stunden auch nicht mehr an, weil die bestimmt unrealistisch sind.

Übung zum Nachvollziehen:

Hier gebe ich mal eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erreichen des “Aha-Effekts”.

  • Den Beispieltauchgang “Beispiel_Sporttauchgang_35_m” laden. Er findet sich im Ordner “Tauchgang_Beispiele”, dieser Ordner ist im Programmordner.
  • Die Frage “Tauchgang neu berechnen?” mit “Ja” bestätigen
  • “Austauchen” drücken
  • Es ergibt sich eine Flugverbotszeit von 6 Stunden. Dieses Beispiel geht von Meereshöhe aus.

Jetzt den gleichen Tauchgang im Walchensee rechnen. Das geht so:

  • Den verringerten Luftdruck einstellen. -> Hauptmenü -> Einstellungen -> Luftdruck. Bei “Höhe über NN” 800 m eingeben, mit “OK” bestätigen
  • “Neuer Tauchgang”. Damit wird die Sättigung auf diese Höhe zurückgesetzt
  • “Tauchen” drücken, damit werden die aktuellen Tauchgangsdaten übernommen
  • “Austauchen” drücken
  • Die Flugverbotszeit wird kürzer (Aha-Effekt)

 

Wenn dieser Tauchgang auch noch mit Gradientenfaktoren gerechnet wird, geht die Flugverbotszeit wieder nach oben. Probiert es aus!    

 

[(c) www.Decotrainer.de - Dr. Armin Rauen]